Mühlerama Zürich: Das lebendige Museum
Eine hübsche zweifärbige Ziegelfassade, ein hoher Kamin, harmonische Rundbogenfenster: Das Mühlerama im denkmalgeschützten Areal der Mühle Tiefenbrunnen ist nicht nur ein Zeitzeuge einer über 100-jährigen Geschichte, sondern auch ein lebendiger Ort der aktiven Wissensvermittlung und eines von 50 innovativen Museen in Zürich.
Staub wirbelt durch die Luft, doch Ivan (11) und Meo (9) kurbeln unbeirrt weiter und immer weiter, bis sich in der «Mahlwerkstatt» langsam etwas Mehl unter ihren kleinen Handmühlen anhäuft. Mindestens 120 Gramm möchten die jungen Müller erwirtschaften. Denn so viel braucht es, um einen kleinen Zopf zu backen.
Die Umgestaltung der Mühle zuum Museum hat dem Mühlerama neues Leben eingehaucht und die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen. Mit der Schauspielerin Maja Stolle erhielt das Haus eine Stimme. Es erzählt nun aus über 100 Jahren Geschichte und behandelt aktuelle Themen der Lebensmittelproduktion, Ernährung und Gesundheit. Anders als bei traditionellen Dauerausstellungen dürfen die grossen und kleinen Besucher beim interaktiven Audio-Rundgang selbst Hand anlegen und so spielerisch einen direkten Zugang zu einem Stück Schweizer Kulturgeschichte erwerben.
Meo und Ivan wählten für ihre Entdeckungsreise vor dem Bäckertreff die besonders anspruchsvolle Alternative zum als Bürste getarnten Audio-Guide: Das krimiartige Kombinatorik-Spiel «Das Geheimnis.» Dieses führt mit einem Schlüsselbund ebenfalls durch das ganze Haus. An verschiedenen Stationen gilt es knifflige Aufgaben zu meistern, um am Ende den Code zu einem Geheimversteck zu knacken und damit einen ungelösten Mordfall aufzuklären. Eine nicht minder grosse Herausforderung, wie das Müllern selbst, die illustriert, dass heutige Ernährungsthemen auch vor Jahrzehnten schon aktuell waren.
Für die Kids gesamtheitlich ein eindrückliches Erlebnis, welches sie das Brot, das täglich auf unseren Tischen landet, sicherlich mit anderen Augen sehen lässt.